Freitag, 17. Dezember 2010

Diskordianismuskritische Poesie

Sterben ist gesund, es senkt den Blutdruck

Der Boden brennt unter den Füssen.
Auch in den schlechtesten Zeiten,
gestorben wird immer! Die meisten
schämen sich nicht einmal dafür.
Sie tun es
im Wald und unter den Brücken,
in ihren Häusern, wo sie
gerade stehn
und gehn.
Früher, ja, früher da war es besser,
wir wollten dass alles so bleibt wie es war,
heute wissen wir wir müssen weiter,
müssen weg,
müssen fort,
und davon,
ich muss gehn,
ich muss mal.

Bauernfäule

Seit die Bauern angefangen haben zu kiffen, gibt es keine Milch mehr in der Schweiz.
Milchpralle Kühe zerplatzen wie Popcorn auf der Alp und die
Kartoffeln verfaulen nicht erst im Keller sondern schon in der Krume.
Aprikosenschwemme, das war einmal. Im Wallis
liegt der Schnee vom Sommer noch im Herbst meterdick.
Wer schert sich um die Rüben, wen kümmert denn der Kohl?
Wer weint schon dem Salat nach? Nur Schade
um die Schokolade.

Samstag, 16. Oktober 2010

Geld ist Macht, Zeit ist Geld, Zeit ist Macht.

Zeit ist Macht

Nach dem Überrennen eines Volkes und dem niederbrennen seiner Kultur tilgte das römische Reich das letzte Bisschen eigene Identität der Unterdrückten, indem es, nach Währung, Massen, Sprache und Religion, als letztes und ureigenstes sogar ihre Zeit durch die römische ersetzte. Kulturbewusste Persier wehren sich gegen den defätistischen Geist der radikal-islamischen Umprogrammierung durch Mahmud Ahmadinedschad, indem sie darauf beharren, heuer im Jahr 2569 und nicht 1389 zu leben. Der Inder, der von den unermesslichen Reichtümern der Globalisierung etwas abhaben will, der an der Weltwirtschaft teilhaben will, muss lernen, dass er neben der christlichen Zeit keine anderen Zeiten haben soll. Wenig erfolgreich war der Griff nach der Macht über den Zeit-Geist durch Swatch, denn über die Swatch-Internetzeit lachen sogar die Nerds.

Geld ist Macht

Europa hat ja den Euro ... Ganz Europa? Nein, ein von unbeugsamen Alemannen bevölkertes Land hört nicht auf, der Währungsunion Widerstand zu leisten. So sichern wir Schweizer uns unsere Würde und unseren Stolz und trotzen seit nunmehr 8 Jahren der Münze mit dem Goldrand. Dabei gäbe es sinnvollere Währungen als Franken, Euro oder Dollar. Gehen wir mal vom Schweizer Franken aus. Eine Sub-Prime UBS Krise, also 1 SPUK ist etwa 40'000'000'000 CHF wert. Einmal Erstfeld-Bodio, ohne Anschluss (1 E-BOA) kostet dann nur noch 0.6 SPUKs. Eine FDP-Kandidatur für den Nationalrat für Zürich (1 FKFDNFZ - wenn man's auf Züridüütsch übersetzt reimt's sich ...) à 40'000 CHF ist schon für 19 SPAS (Schweizer Polizisten Arschloch sagen) zu haben. Andererseits muss man für eine Jahrhundertflut in Pakistan schon mal 2.2 BRUMs (Bundesausgaben für Rüstung und Militär) hinblättern, um den Schaden von 10 Mia. CHF zu decken. Gut, das gemeinsame Defizit aller Sozialversicherungen (DAS) lässt sich mit nur einem halben JAAB (Jährliche Antworten auf Bettelbriefe) decken. Etwas internationaler gesehen, wer in einem Jahr so viel verdienen will wie die ganze Schweiz (1 RICH, Real Income CH) muss 30 Jahre lang Kongo sein oder, anders gesagt, 47 PROKE (Profit Republic of Kongo earns) absahnen. Bei 70 Mio Einwohnern muss ein Kongolese ca. 12 Jahre arbeiten, um einen SPAS zu erwirtschaften. Essen und Wohnen darf er dabei natürlich nicht. Obwohl das recht preiswert zu haben ist, schliesslich wissen wir seit dem Grubenunglück der Kumpel in Chile, dass ein Siebzigmillionstel PROKE ca. 24 SJDIs (San José Diät) wert ist, also lässt sich damit 24 mal 17 Tage untertage wohnen, Thon essen und Milch trinken. Wenn man dann bedenkt, dass man ein Irakkrieg ohne Folgekosten nicht unter 286 Mio SPASs oder 150 BRUMs führen kann, dann gebe ich am Bahnhof doch gerne mal 0.0000000001125 SPUKs oder nur unwesentlich mehr als 0.1 NanoSPUK für ein Kaffi und Gipfeli aus.

Zeit ist Geld

Ich muss weg.

TV Total Nippel - Ich muss weg - MyVideo Schweiz

Sonntag, 10. Oktober 2010

Warum meine Leser nicht ganz hundert sein dürfen



Meine Freundin hört mir nie zu. Da hab ich zu ihr gesagt: "Wenn Du meine Perlen mit Füssen zertritts und dich umwendest und mich zerreisst", den Spruch hatte ich mal in irgendeinem Buch gelesen, "dann erzähle ich dir eben nichts mehr. Ich eröffne jetzt einen Blog, dann schreibe ich meine Weisheiten dort rein!"

Wer mich kennt, weiss dass ich niemals leere Drohungen mache. Also auf zur Tat! Doch soll ich mir meine Leser etwa selber suchen? Dafür gibt's doch Communities, Net 2.0, und so. Will ich einen Blog, muss ich also einen Anbieter finden, der mir nicht nur Speicherplatz,  Software und Designs zur Verfügung stellt sondern auch gleich eine Leserschaft. Ich will nicht viel Zeit vertrödeln, gleich loslegen. Nicht dass es eile, wir haben grade mal Samstagmittag. Ich will brenne einfach darauf meine ersten Zeilen zu schreiben, da will ich am besten sofort ran. Also zack, zack, also zur effizienten Recherche schnell auf Wikipedia 'blog' eingegeben und [blɔg] als Antwort erhalten. Das sei ein Kofferwort, heisst es da. 'Kofferwort' wiederum ein Begriff, der aus Lewis Carrolls Alice hinter den Spiegeln stammt. Zuletzt kann kann ich mich nicht entscheiden, ob ich etwas über 'Lemma', 'Jabberwocky' oder über 'Metrosexualität' lesen will. Ich Ctrl-Leftmousebuttone alle drei. Alles kommt wie's kommen muss.
Man flog über Hanlons Rasiermesser, schwamm durch Hergrés Sprechblasen und litt Werner Schwabs Promilletod mit, ... Dann ist es samstag abend ...
Wie auch immer, einen Blog habe ich auch noch gefunden. Blogger.com hat einen feinen Alexa-Index und gehört zu einer grossen Community - schliesslich macht bloggen sicher mehr Spass, wenn man auch Chancen hat, gelesen zu werden. Und beim Klick auf Registrieren wurde klar, dass mein Web Browser mich beim Anmelde-Formular vor vollendete Tatsachen stellte, weil er die Meinung vertrat, ich hätte bereits ein google login. Nach etwa 60 Sekunden bin ich bereits stolzer Besitzer meines eigenen Bloggs. Öde wie die Wüste Gobi, natürlich, aber meiner.
Als erstes die Privatsphäreneinstellungen geprüft. Ein kurzer, gieriger Blick auf 'Monetisieren', dann ab nach 'Berechtigungen'. Dort steht:

Blog-Leser Ihr Blog kann maximal 100 Leser haben.


Bedeutet das, dass mein Blog nur gelesen werden kann, wenn meine Leser nicht ganz hundert sind?
Quelle: sxc.hu